Pfarreiengemeinschaft Untermosel-Hunsrück
Pfarreiengemeinschaft Untermosel-Hunsrück

Pfarrgemeinde Alken / Brodenbach

 

Als Ersatz für die schon lange Zeit zu kleine und sich in schlechtem Bauzustand befindliche "Alte Michaelskirche" wurde die Katholische Pfarrkirche St. Michael als neugotische Saalkirche in Schieferbruchstein in den Jahren 1846 bis 1848 errichtet. Das Grundstück wurde dabei kostenlos von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.[1]
Die Pläne fertigte Kreisbaumeister Stratmann.[2] Er entwarf einen schlichten Saalbau mit polygonalem, stark eingezogenem Chor und Westturm. Die äußere Gliederung durch Lisenen und Rundbogenfriese orientierte sich an Bauwerken des Koblenzer Bauinspektors Johann Claudius von Lassaulx.[3]
Die Einsegnung erfolgte im Herbst 1849, die feierliche Einweihung durch Weihbischof Gottfried Braun fand hingegen erst am 19. August 1857 statt.
Die erste Orgel stammt aus der Pfarrei Dieblich und wurde erst 1832 gebaut, aber durch den Neubau der dortigen katholischen Pfarrkirche St. Johannes (1844 bis 1848 von Landbauinspektor Ferdinand Nebel) verfügbar, da in St. Johannes 1854 eine "Breidenfeld-Orgel" eingebaut wurde.
[4] Die Orgel der Alkener Pfarrkirche wurde erstmals in den 1930er Jahren durch eine neue Orgel ersetzt; die jetzige Orgel wurde 1952 von der Bopparder Firma Christian Gerhard & Söhne hergestellt.

Der Hochaltaraufsatz in barocken Formen wurden in Jahren 1930/31 von der Firma Port in Münstermaifeld gefertigt. Dabei fanden die beiden Statuen Maria und Johannes des alten Altars nach einer Renovierung wieder Verwendung. Der (rechte) Seitenaltaraufsatz mit dem heiligem Michael stammt aus dem Jahr 1708 und wurde 1882 durch den Alkener Pfarrer Peter Finken aus der alten Michaelskirche (der bislang dort als Hochaltar diente) in die neue Kirche überführen und dort als Seitenaltar aufstellen. "Hierbei wurde er mit einem Kostenaufwand von rund 150 Mark renoviert. Leider wurde auf den Stil und die ursprüngliche Fassung keine Rücksicht genommen."[5] Der (linke) Altar (Marienaltar) wurde im Jahr 1988 von Schreinermeister Adolf Fischer und seiner Tochter Maria (Farbfassung: Firma Schönborn) hergestellt und ersetzte den alten Seitenaltar. Der neue Marienaltar wurde gestalterisch dem Michaelsaltar angeglichen.[6]

Die Bänke stammen aus der Bauzeit, während diejenigen auf der Empore von Pfarrer Ludwig Ebenau in den 1930er Jahren beschafft wurden.
Im Jahr 1987 wurde die Pfarrkirche unter Denkmalschutz gestellt.[7]

Alte St. Michaelskirche

In einer Urkunde aus dem Jahr 1015 wird die Kirche erstmals erwähnt. Die Kirche war bis zur Fertigstellung der neuen Kirche im Jahre 1849 Pfarrkirche von Alken. Zur Kirche führt eine steile malerische Treppe, die von den 14 Kreuzwegstationen gesäumt ist. Durch ein großes Eisengitter erhält man Einblick in das unter der Kirche befindliche Gebeinhaus. Auf dem vor der alten Kirche gelegenen alten Friedhof befinde sie noch eine Vielzahl erhaltenen Basaltgrabkreuze. Die ältesten Kreuze tragen die Jahreszahl 1557. Überaus beachtliche Restaurierungs- und Erhaltungsmaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren unter großem finanziellem Aufwand der St. Michaelsbruderschaft geleistet. Hervorzuheben ist hier besonders die Sicherung und Freilegung der wertvollen Freskengemälde aus dem 14. Und 15. Jahrhundert. Kunstvolle Altäre, Gemälde und Staturen zieren den Innenraum der Kirche. Wer heute dieses Gotteshaus betritt, wird gefangen von der Atmosphäre des Raumes, die ihn vielleicht aus der Hektik des Alltags zur inneren Besinnung führt. Jahrhunderte hindurch suchten hier Menschen ihre Verbindung zu Gott, um Ehre zu erweisen, aber oft um Trost und Hilfe zu finden. Heute findet in der „Alten Kirche“ nur noch in den Sommermonaten Gottesdienste statt. Die Kirche ist als Hochzeitskirche sehr beliebt und bekannt, so kommen viele Brautpaare von weit her, um hier zu heiraten.   

Pfarrkirche „Vom Heiligen Kreuz“ Brodenbach

Die katholische Kirche „Vom Heiligen Kreuz“ wurde nach dem Entwurf des Düsseldorfer Architekten Werner Köster zwischen 1971 und 1973 – entgegen traditionellen Kirchenbauweisen – mit sechseckigem Grundriss im Sichtbeton-Baustil erbaut. Ein stilistisches Vorbild war die 1965 fertiggestellte Kathedrale St. Marien des japanischen Architekten Kenzō Tange in Tokio. Die Bauräte waren A. Peitz und F. J. Ronig vom bischöflichen Generalvikariat des Bistums Trier. Die Glasfenster wurden von Bodo Schramm aus Köln gestaltet. Im Inneren der Kirche sind ein Rokokoaltar und mehrere spätgotische und barocke Sakralfiguren aus der ehemaligen, alten Ortskirche zu sehen, sowie der künstlerisch wertvolle Kreuzweg.

Adresse: Salzwiese, Kirche, Brodenbach

Anmerkungen:

[1] Josef Schnee: Chronik von Alken/Mosel. Alken 2003, S.305.
[2]
Laut "Beilage zu Heft III. u. IV. der Zeitschrift für Bauwesen. Jahrgang I. 1851", war Stratmann "Kreis- und Kommunal-Baumeister in Oberwesel, Regier.-Bezirk Coblenz", war allerdings nicht als Baubeamter beim Staat angestellt; vgl. http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2010/8635/pdf/ZfB_1851_03-04_Beilage_1.pdf [Abfruf 31.1.2013].
[3] Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. München 2. Aufl. 1984, S.9. Der Name des Kreisbaumeisters lautet dort "Strathmann". Zu Lassaulx vgl. Eintrag "Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848)", in: Portal Rheinische Geschichte, www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/L/Seiten/JohannClaudiusvonLassaulx.aspx [Abfruf 31.1.2013].
[4] Dehio (wie Anm.3), S.204. Zur Orgel vgl. www.pfarrgemeinde-dieblich.de/html/kirche [Abfruf 31.1.2013].
[5] Schnee (wie Anm.1), S.309. Vgl. Dehio (wie Anm.3), S.9.
[6] Schnee (wie Anm.1), S.338.
[7] Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreis Mayen-Koblenz. Koblenz 2013, S.3; <http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Mayen-Koblenz.pdf> [Abruf 22.2.2013]